Vergessen und Verdrängen |
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Dienstag, 25. Juni 2013
daniel buchta, , 16:19h
Gestern habe ich zum Thema noch halbwegs geblödelt. Extra Deutsch habe ich auch noch begonnen zu lernen. Dabei hätte ich einen Crash-Kurs der bagonalistischen Sprache belegen müssen. Sie diente in der sowjetisch-diktierten Demokratie Bulgariens der Vergeheimnisung gegenüber der Zensur.
Seit gestern spätabends grübele ich unentwegt darüber. Arg mitgenommen hat mich die Meldung, der Bundesrat habe ohne Aussprache die Bundesdatenauskunft durchgewunken, Gesetz mit Wirkung des 1. Juli 2013. Alleine damit ist mir die lustige Winkerei aus dem Gesichtsbuch entschwunden und auch hier vergangen. Und dann noch in den gesternspätabendlichen Tagesthemen die Meldung, ein Physik-Student im ersten Semester habe sie niedergerungen, die Mächtigen, mit seiner Petition zur «Netz-Neutralität». Innerhalb von nur fünf Tagen habe sie über 50.000 Befürworter gefunden. Das nenne ich in gewisser Weise Situationskomik. Darin kenne ich mich aus, war ich doch mal so etwas Komisches am Theater: Dramaturg. Darüber können sie sich freuend auf die Schenkel klopfen, die Verfechter der Freiheit durch die Offenlegung alles Privaten. Ich verbuche das eher unter Comedy. Mit der Komödie an sich hat das allerdings weniger zu tun, in der schwingt immer irgendwo und -wie Trauer mit, meinetwegen zwischen den Zeilen des gesprochenen Textes. Mir ist alles Lachen vergangen. Alles, wofür ich einmal stand (und – noch – stehe), wird weggesprengt. Für die Datenautobahn der Freiheit auf Beteigeuze, umkreist von Planet der Affen, dem Leviathan von Arno Schmidt. Ich gehe. Spätestens am 30. Juni. Bis mein Asyl-Antrag für Ecuador angenommen wird, verstecke ich mich – ja, aber wo wohl am besten? Die Geheimnishüter der international tätigen National Security Agency sind allgegenwärtig. Mir scheint angeraten, selbst zum Laterum oder Secretum zu werden. Als Ungläubigem steht ein Sacramentum mir schließlich nicht zu. |
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