Vergessen und Verdrängen

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Freitag, 1. März 2013

Die Sonne scheint, es quietschern von irgendwoher urplötzlich aufgetaucht Vögeleien, ich höre folgerichtig:

Daphnis et Chloé

Es handelt sich um eine Überlieferung – seit längerer Zeit schon entstehen aus Mythen Romane – etwa aus dem dritten Jahrhundert nach Beginn unserer heutigen Zeitrechnung. Die beiden Hirten Lamon und Dryas fanden unabhängig voneinander jeweils ein ausgesetztes Kind, der eine einen Jungen, den eine Ziege säugte, und der andere ein Mädchen, dem ein Schaf die Brust gab. Die Kinder namens Daphne und Chloë waren in den Familien ihrer Pflegeeltern ausgezogen worden. Im geschlechtsreifen Alter trafen sie einander während des Hütens der ihnen zugewiesenen Herden. Es wuchs ein Sehnen zueinander heran, das sie sich nicht erklären konnten.

Daphnis war von Seeräubern entführt worden, aber Chloë konnte ihn retten. Sie erhielt von ihrem beim Angriff der Räuber tödlich verwundeten Verehrer Dorkon dessen Hirtenflöte, die Syrinx, in die sie blies. Ihr Klang brachte die gestohlenen Rinder auf dem Schiff der Entführer zum Tanzen, so daß der Kahn kenterte, Daphnis sich aber schwimmend retten konnte. Die Wiedervereinten erfuhren später im Herbst vom alten, weisen Hirten Philetas die Ursache ihres Leidens: die Liebe. Die Heilmittel dagegen waren: sich küssen und nackt beisammen auf der Erde liegen. Doch das allein linderte nicht ihre Krankheit namens Liebe. Nachdem inzwischen auch Chloë geraubt worden, wenn auch vom Gott Pan unversehrt zurückgebracht worden war, trennte sie jedoch der Winter. Im herangenahten Frühling wurde Daphnis von Lykainion, einer ihm wohlgesonnenen und -wollenden Nachbarin in die Techniken des Liebemachens eingeführt. Dennoch spielte er mit Chloë die unschuldigen Rituale weiter durch, da er befürchtete, ihr wehzutun. Als er mit Hilfe der Nymphen auf einen Schatz gestoßen war, war es ihm möglich geworden, um sie zu werben. Während der Vorbereitungen zur Vereinigung, die vor der Nymphen Höhle stattfinden sollten, trat schließlich die Herkunft der Liebenden zutage. Es waren der Landgutbesitzer Dionysophanes und der reiche Kaufmann Megakles.

Und wenn sie nicht totgehört worden sind, dann zwitschern sie noch heute.

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